Teilnehmer: Joachim und Claus
Vorbereitung:
Nach dem Vortrag "Ruhrgebiet per Fahrrad" war die Lust aufs Ruhrgebiet nicht nur nicht weg, sondern sogar
noch größer geworden. So suchte ich nicht nur die schönsten Stellen aus, um sie meinem Mitradler zu
zeigen, sondern ergänzte sie um die wenigen Sehenswürdigkeiten, die mir selbst noch fehlten. So wurde
es zu einer regelrechten Kulturtour, zusätzlich zwei der schönsten Halden. Und Radeln immer, wenn es ging,
auf zu Radwegen umfunktionierten Bahntrassen. Zur Anreise per Bahn nach Duisburg konnte erfolgreich
eine Fahrkarte aus dem Automat erworben werden. Nicht gelang aber der Erwerb der dazu gehörigen
Fahrradkarte. Und im Reisecenter der Bahn wurde mir prompt eine überteuerte Karte für ganz Deutschland
verkauft, dabei fuhren wir ausschließlich in Nordrhein-Westfalen. Die Bahn beherrscht ihren eigenen
Tarifdschungel nicht mehr.
Die Touren wurden
mit outdooractive erstellt und auf Fahrrad-Navi und
Smartphone übertragen.
Do. 22.5.25 (50 km Route)
Nachdem der April und die erste Maihälfte viel zu trocken waren, sollte sich genau zu unserer Tour
das Wetter verschlechtern. Das zog sich dann zum Glück noch bis Samstag hin.
Wir trafen uns auf dem Bahnsteig, natürlich Gleisänderung in letzter Minute, doch der Zug war so gut
wie pünktlich. Als Bahnspezialist bekam Achim auch heraus, dass beim Umsteigen in Hamm (6 Minuten)
lediglich auf die andere Bahnsteigseite gewechselt werden musste. so klappte alles wunderbar.
Beim letzten Teil der Zugfahrt hatte es tatsächlich ein wenig geregnet.
In Duisburg (trocken!) angekommen fuhren wir als erstes zu der Halde Heinrich-Hildebrand-Höhe
im Duisburger Süden, auf der Tiger & Turtle
steht. Das ist keine besonders schöne Strecke, aber irgendwann gelangt man an den Rhein und kann
dann durch ruhige Wohngebiete die Halde an- und hinauffahren.
Hier mussten erst mal Fotos gemacht werden, dann wurde Tiger & Turtle bestiegen. Ein ziemlich starker Sturm
beeinträchtigte das Vergnügen ein wenig, das filigrane Gestell der Landmarke erzeugte laute Heul-
und Pfeifgeräusche. Die Achterbahnwege erreichen teilweise eine enorme Höhe. Dazu kommt der
Gitterrostboden, das erzeugt ein sehr mulmiges Gefühl.
Nach der Abfahrt suchten wir ein windgeschütztes Plätzchen mit Bank und nahmen unser mitgebrachtes Picknick ein. Ab jetzt war die Tourstrecke auch deutlich schöner. Wir fuhren durch einen ruhigen Stadtwald zur 6-Seen-Platte und danach weiter zur Wedau (bekannt durch die Regattastrecke). Hier am Berta-See kehrten wir ein im Außenbereich direkt am See. Hinter dem See guckte das umbenannte Wedau-Stadion durch die Bäume. Die Weiterfahrt von der Wedau ging bis hinter dem Bahnhof an einer Straße entlang (mit Radweg). Dann ging's über Gleise und Autobahn zum Innenhafen und Museum Küppersmühle. Der eindrucksvolle Bau besteht aus dem alten Mühlenbau, dem historischen Silo-Komplex und einem viergeschossigen Neubau im Stil der Mühle. Bis auf die dritte Etage des Neubaus kann man immer durch den Siloteil zwischen den Gebäuden wechseln. Die aktuelle Sonderausstellung (Maler, Diebe und Gesindel) ist im Erdgeschoss des alten Teils. Eine weitere Sonderausstellung (Immendorff: "Zeig was Du hast") ist im Obergeschoss des Neubaus. Im ganzen Rest ist die ständige Sammlung verschiedener Künstler (u. a. Gerhard Richter, Jean Arp). Architektonische Besonderheiten sind die beiden Treppenhäuser, es gibt aber auch Aufzüge.
Nach ca. zwei Stunden schwangen wir uns wieder aufs Rad und mussten nun den Innenhafen und dann in einem Schwung Ruhr, Hafen- und Vincke-Kanal überqueren. Dabei passiert man das Tausendfensterhaus. Da inzwischen der Feierabendverkehr eingesetzt hatte, waren wir schneller als jedes/r Auto/LKW. Dabei mussten wir allerdings viel schlechte Luft und Staub in Kauf nehmen. Zeitweise tränten bei mir beide Augen. Achim hatte nun Hunger, so hielten wir noch an der Schnellstraße bei einem Bäcker. Und schon kurz danach erreichten wir das Grüne Band, ein wunderschöner gerader Radweg im Grünen, sicher auch eine alte Bahntrasse.
Am Landschaftspark Duisburg-Nord hielten wir noch mal an und bestiegen den Hochofen (5). Aus über 70 m Höhe
hat man eine wunderbare Aussicht auf die Industriekultur, aber auch auf die umliegende grüne Natur.
Dann ging's weiter auf dem Grünen Pfad bis zur kleinen Emscher und Rhein-Herne-Kanal. Hier lag eine weitere
Sehenswürdigkeit vor uns: Slinky Springs to Fame, eine Brücke, die zwischen den Pfeilern von einer
großen Spirale (elastisch) getragen wird. Über sie kann man das Rad schieben und so den Rhein-Herne-Kanal
überqueren.
Nun wurde es aber auch Zeit für unsere Unterkunft und unser Abendessen, beides war im Hotel und Restaurant
Gdanska am Altmarkt in Oberhausen bestellt. Und beides war ganz toll. Wir bekamen zwei geschmackvoll mit
Antiquitäten und Kunstwerken eingerichtete Zimmer mit Blick auf den (verkehrsfreien) Altmarkt. Danach trafen
wir uns im Restaurant zum Essen, natürlich polnisch. Achim aß Bigos mit Bratkartoffeln und ich gebratene
Pirogen, beides war sehr lecker. Und auch das polnische Tyskie-Bier schmeckte ausgezeichnet. Mit einem
High-Five auf die geschaffte längste Etappe sanken wir zufrieden ins Bett.
Fr. 23.5.25 (37 km Route)
Eigentlich wunderbar geschlafen, aber viel zu früh wach weckte ich zur vereinbarten Zeit meinen Mitfahrer
und wir gingen zum Frühstück. Heute waren wir die einzigen Gäste und das Frühstück stand auf dem Tisch.
Viel polnisches Gemüse, Eier, Wurst, Käse und sonstiger Aufstrich standen bereit sowie für jeden drei Brötchen,
so dass wir uns für die erste Rast eindecken konnten. Es schmeckte ausgezeichnet, dazu bester Kaffee (italienisch).
Selbst der Parkplatz auf dem Innenhof, wo unsere Räder standen, war sehenswert: Kunstwerke auf beiden
Längsseiten sowie ein Theatereingang bildeten ein beachtliches Ensemble.
Nun fuhren wir durch die Stadt zurück zum Gasometer, dabei besichtigten wir den Friedensplatz mit Amtsgericht und Finanzamt, die wohl noch aus reicheren Zeiten stammen. Die heutige Strecke zum Gasometer war wesentlich schöner als der gestrige Herweg und wir waren schon auf der Auffahrt zum Gasometer, als mich eine Panne ereilte: die Befestigung eines Kettenrohrs hatte sich gelöst. Provisorisch (aber zeitaufwendig) wurde das repariert, dann konnten wir endlich in die Ausstellung "Planet Ozean" (für Rentner 3 Euro ermäßigt). Die Ausstellung war ausgezeichnet, lediglich der Blickfang Video unter Wasser im größten Teil des Museums war zu lichtschwach. Auch das Dach vom Gasometer wurde besichtigt (wunderbare Aussicht), klappte aber teilweise erst beim zweiten Anlauf, da auch schon mal ein Schauer kam. Den wollte man bei dem ohnehin starken Sturm in fast 120 m Höhe nicht erleben.
Nach ca. fünf Stunden verabredeten wir uns am Ausgang, hörten uns aber vorher noch den "Klang der Meere" an. Als wir dann wirklich draußen waren, mussten wir noch einen kleinen Schauer abwarten. Den Rest des Tages war es trocken. Nun ging es über eine schöne Strecke zur Halde Haniel, der höchsten Halde im Ruhrgebiet (war auch am längsten in Betrieb). Aufgrund der fortgeschrittenen Zeit entschieden wir uns, nicht rauf zu fahren, zumal auch gerade die Stelen, die die Gipfel-Landmarke bilden, wegen eines Haldenrutsches abgebaut waren. So fuhren wir um die Zeche Prosper-Haniel herum und siehe da: vor dem Eingangstor der Zeche standen alle bunt bemalten Stelen der Halde dicht bei dicht nebeneinander. Glück muss der Mensch haben!
Dann bogen wir in den schönen Bottroper Stadtwald und kamen vorbei am Stadtteich zu toll gelegenen
Stadtschloss, in dem sich heute das Marienhospital befindet. Nach ein wenig Stadtfahrt kamen wir an den
Prosper-Park und dann auf eine ehemalige Bahntrasse, die uns zur Halde Beckstraße (Tetraeder) führte.
Von hier war es nicht mehr weit bis zu unserem Hotel (Chillten). Hier öffneten uns freundliche Gäste die Tür
und wir konnten schon einchecken. Da die Zimmer hier sehr groß sind und überwiegend zwei Schlafzimmer haben,
benötigten wir nur ein Zimmer. Als alles erledigt war, machten wir uns auf den Weg zur Ranch Lippens
("Mitten im Pott", Willi (Ente) Lippens). Die Ranch liegt in der gleichen Straße wie das Hotel, doch die
Straße ist seeehr lang. Bei Lippens gibt es überwiegend Schnitzel, davon machten wir auch Gebrauch.
Dazu gab es Essener Bier (Stauder). Alles war in Ordnung – bis auf die Verwechselung der Beilagen.
Danach fuhren wir direkt zur Halde Beckstraße (Tetraeder), die Sonne war auch wieder heraus gekommen.
Am Fuß der Halde muss man noch über eine hohe Brücke, die genau auf den Treppenaufgang zuführt. Wir
nahmen jedoch lieber die Fahrradstraße hinauf, auch wenn diese Halde mit 110 m Höhe eine der höheren
Halden ist. Von oben hatten wir natürlich eine tolle Aussicht, am Plateau-Rand waren auch einige
Erklärtafeln. Auf den Plattformen des Tetraeders herrsche nach wie vor starker Sturm, so dass Gänge und
Plattformen sogar ein wenig schwankten. Für den endgültigen Sonnenuntergang hätten wir noch zu lange
warten müssen, so rollten wir gemütlich bergab Richtung Hotel Chillten. Glaubten wir, doch am
Alpine-Center waren wir einmal falsch abgebogen und mussten deshalb noch einen größeren Umweg
fahren.
Auch im Chillten hatten wir Pech: der Wirt wollte gerade schließen, er verkaufte uns aber noch Flaschenbier, mit dem wir es uns im Foyer gemütlich machten. Da morgen im Chillten eine Veranstaltung stattfand, waren einige Gäste schon angereist und wir bekamen auch ein Frühstück im Hotel (das ist sonst nicht mehr üblich). Auch mit diesem Tag waren wir sehr zufrieden und konnten gut und ruhig schlafen.
Sa. 24.5.25 (40 km Route)
Auch das Frühstück im Chillten ist gegenüber früheren Aufenthalten wesentlich schlechter geworden:
dünner Filterkaffee war umsonst, gegen happigen Aufpreis bekam man auch eine Tasse aus der italienischen
Kaffeemaschine, kein Rührei, kein Obst fürs Müsli. Zum Glück hatten wir nette Unterhaltung am Tisch.
Tagungsteilnehmer luden uns ein, uns zu ihnen zu setzen. Es handelte sich um ein Gesundheits-Netzwerk, alles
Frauen mit einem Quotenmann.
Nach dem Frühstück packten wir zusammen und brachen auf. Zunächst ging es ziemlich genau nach Süden
Richtung Altenessen, zum größten Teil straßenbegleitend. Nach einer Bahnüberquerung änderte sich das schlagartig:
mit viel Grün ging es zuerst an der Bahn entlang. Ab Beginn des Geländes der Zeche Zollverein wurde die
Strecke wie ein Radschnellweg ausgebaut, lediglich die Trennung zwischen Fuß- und Radweg ist schmaler.
Gerade bei der Kokerei war natürlich Baustelle, doch wir konnten fast alles besichtigen, was wir wollten,
also die Kokerei und das Werksschwimmbad.
Das Werksschwimmbad war allerdings in Renovierung, so dass wir
hier auch bei gutem Wetter nicht hätten schwimmen gehen können. Dagegen war
die Gaststätte "die Kokerei" geöffnet. Selbst auf
die Toilette zu gehen lohnt sich hier, denn sie befindet sich in der ehemaligen Mischanlage der Kokerei.
Die Kokerei verlässt man über eine wunderschöne ehemalige Gleisharfe (Nord), die jetzt durch Fuß- und Radwege
nachgebildet wird. Von hier geht es lange im Grünen über den Zollvereinweg, einer ehemaligen Bahntrasse.
Die Trasse macht einen scharfen Knick (ehemalige Weiche), heißt aber weiter Zollvereinweg. Nahezu unbemerkt
geht dieser über in die Kray-Wanner-Bahn, die jetzt ebenfalls Radweg ist. Nun war es auch nicht mehr weit
bis zum Abzweig Halde Rheinelbe mit der Landmarke Himmelstreppe. Auf halber Höhe ließ mich mein Mitfahrer
allein, um sich etwas auszuruhen und das mitgenommene zweite Frühstück einzunehmen. Eigentlich war der Gipfel
nicht mehr weit und nach einem kurzen Rundgang um die Landmarke kehrte ich zu ihm zurück. Gemeinsam fuhren
wir zurück auf die Kray-Wanner-Bahn, die uns kreuzungs- und steigungsfrei zur Erzbahntrasse brachte.
An der Zusammenkunft der beiden berühmten Trassen erlebten wir jedoch die größte Enttäuschung: Holgers
Erzbahnbude war heute geschlossen. Einige Radler standen bereits ratlos davor und zwei Gruppen hätten hier
auch gerne die Reparaturhilfe in Anspruch genommen.
Doch nun überraschte mich Achim mit dem Wunsch, doch noch bis zum Nordende der Erzbahntrasse zu fahren, der
Grimberger Sichel. Das machten wir dann auch und schossen schöne Fotos von dieser imposanten Radwegbrücke.
Dann guckten wir uns die Strecke bis zu Holgers Erzbahnbude aus der anderen Richtung an, um dann der Erzbahntrasse bis zum südlichen Ende zu folgen, der Jahrhunderthalle vom Bochumer Verein. Langsam setzte kräftiger Hunger ein und Achim wollte schon bei einem Bäcker anhalten. Doch ich wusste: bis zum Bratwursthaus im Bermuda3eck ist es nicht mehr weit. Und hier gibt es die beste Currywurst im ganzen Ruhrgebiet. So fuhren wir noch einen Kilometer und standen direkt davor. Hier gibt es noch eine kleine Geduldsprobe, denn zur Bestellung und Warenempfang muss man sich anstellen, aber mit Gleichgesinnten unterhält es sich gut. Dann war es soweit: Currywurst mit halbem Brötchen (für die Restsoße), dazu ein Bochumer Fiege-Bier, einfach herrlich.
Da es heute schon mal hin und wieder tröpfelte, fuhren wir nun zu unserem Hotel hinter dem Bahnhof, stellten
die Räder in einem Raum im Erdgeschoss ab und bezogen unsere Zimmer. Stadtfein angezogen machten wir uns auf
den Weg in die Innenstadt, aßen aber gleich gegenüber vom Bahnhof eine Waffel/einen Eisbecher. Dann gingen wir
weiter zur historischen Heuer-Ampel und zum Willy-Brandt-Platz, an dem das Bochumer Rathaus steht. An ihm
sieht man, dass auch Bochum früher eine sehr reiche Stadt war. Links neben dem Rathaus ist der Platz des
europäischen Versprechens mit der Christuskirche, von der nur der Turm erhalten ist und die als Mahnmal
gegen den Krieg gilt.
Nun machten wir uns aber auf den Weg zurück ins Bermuda3eck, um uns einen Platz in einer Gaststätte
mit Übertragung des heutigen Pokalendspiels (Arminia Bielefeld - VfB Stuttgart) zu sichern. Wir gingen das
Bermuda3eck auf und ab und hatten dann großes Glück im riesigen Bitburger-Wirtshaus, in dem zwar sämtliche
Tische reserviert waren, aber die Gäste eines Dreiertischs gerade vorzeitig gegangen waren. Mit bester
Sicht auf mehrere Bildschirme, das ganze Lokal und die davor liegende Kortumstr. hielten wir es hier
den ganzen Abend aus. Dass das Ergebnis (2:4) nicht ganz unseren Erwartungen entsprach, war zu verschmerzen.
Danach wollte Achim noch eine Currywurst essen, ich war aber schon zu müde. Also trennten wir uns mit
Verabredung für morgen früh. Wieder ging ein schöner Tour-Tag zu Ende.
So. 25.5.25 (24 km Route eigentlich)
Für heute war viel Regen angesagt und als ich das erste Mal aus dem Fenster guckte, war es auch so. Da
wir einen festen Termin hatten, Treffen mit den Genussradlern um 11:30 Uhr bei Phoenix des Lumières, und
kein wasserdichtes Navigationsgerät zur Verfügung stand, war ich in großer Sorge und wurde wieder früh wach.
Da es aber bereits ab 6:30 Uhr Frühstück gab, ging ich erstmal frühstücken. Zwischendurch schaute
ich mal nach Verbindungen in der Bahn-App: in weniger als 30 Minuten kann man für ca. 11 Euro mit
Fahrrad am Bahnhof Dortmund-Hörde sein, warum also durch den Regen strampeln. Zur vereinbarten Zeit
weckte ich meinen Mitradler und unterrichtete ihn über mein Vorhaben. Er konnte also auch in aller
Ruhe frühstücken. Danach packten wir zusammen und fuhren einmal um das Bahnhofsgebäude herum. Achim
buchte die Fahrkarten über seine App. Schwierigkeiten gab es aber wieder mit der Fahrradkarte.
Schließlich fanden wir aber neben vielen VRR-Automaten einen DB-Automaten, bei dem die richtige
dabei war. Nun konnten wir in aller Ruhe auf unseren Zug warten. Im Dortmunder Hauptbahnhof mussten
wir einmal umsteigen.
Vom Bahnhof Dortmund-Hörde fuhren wir das kurze Stück zu Phoenix des Lumières (natürlich war es jetzt trocken). Die anderen waren viel zu früh und warteten bereits auf uns. Das Gepäck kam in Schließfächer und wir betraten den Vorführraum (ehem. Gasgebläsehalle). Die Aufführung wiederholt sich in etwa jede Stunde. Der letzte Teil "Im Reich der Pharaonen" lief gerade noch, so dass wir die gesamte Vorstellung mit "Die französischen Orientalisten" und "Foreign Nature" gleich von Anfang an ansehen konnten. Wie immer waren die faszinierenden bewegten Bilder von großartiger Musik unterlegt.
Als wir uns nach der Vorstellung bei den Schließfächern gesammelt hatte, war es draußen wieder
kräftig am Regnen. so dass wir die Stehbierhalle wegließen und auch auf eine größere Wanderung verzichteten,
sondern auf einem möglichst kurzen Weg zu unserem italienischen Restaurant Bocca gingen. Unser reservierter
Tisch war bereit und wir genossen die leckeren Köstlichkeiten. Unsere nassen Sachen trockneten derweil
geringfügig. Aber es hatte auch aufgehört zu regnen. So beschlossen wir, nach dem Essen doch einen Rundgang
um den Phoenixsee zu wagen. Und tatsächlich gelang das fast trocken, nur noch auf dem Weg zum Bahnhof tröpfelte
es ein wenig. Gleisänderung war schon Standard, aber wir hatten ja genügend Zeit. Der Zug nach Soest kam
pünktlich und war auch nur sparsam besetzt. Das Gegenteil davon war der Zug von Soest (kam aus Münster)
nach Paderborn: er war so voll, dass wir an manchen Türen gar nicht mehr reinkamen und uns auf mehrere
Waggons verteilen mussten. Zum Glück kamen alle mit und auch die zwei Fahrräder. Und eine Kontrolle kam auch
noch, da musste viel erklärt werden.
Mit wenig Verspätung kamen wir in Paderborn an. Wir hatten uns gerade verabschiedet, da brach ein derartiger
Schauer los, wie wir ihn die ganzen Tage nicht erlebt hatten. Zum Glück wohnen wir nicht weit vom Bahnhof,
aber kaum waren wir pitschnass im Haus, hörte der Regen auf.
Fazit:
Die Vielfalt des Ruhrgebiets genossen wir diesmal mit den Schwerpunkten Kultur, Halden und Bahntrassen.
Von meiner persönlichen Todo-Liste konnte ich zwei Punkte streichen: Besteigen von Tiger & Turtle sowie
Besuch des Museum Küppersmühle. Beides war auf seine Weise großartig. Und wir entdeckten neben den
bekannten viele für uns neue Bahntrassen-Radwege. Auf ihnen zu fahren ist die reine Lust!
Es gibt aber auch immer noch offene Punkte, z. B. Besteigen/Befahren der Halde Rungholt sowie Besteigen
des Dortmunder Fernsehturms Florian. Wir haben also noch immer nicht fertig mit dem Ruhrgebiet!